20. május 01. 18:10 péntek
Die Hauptstadt des Donauknies, Esztergom, hebt sich aufgrund ihrer Stellung in der Geschichte und ihrer sakralen Bedeutung von den anderen ungarischen Siedlungen ab. Die Stadt mit 30.000 Einwohnern, eingekeilt zwischen der Donau und dem Pilis Gebirge liegt nur eine Stunde mit dem Auto oder Zug von Budapest entfernt, gegenüber von Párkány (Śtúrovo) in der Slowakei. Aufgrund seiner reichen Geschichte und natürlichen Gegebenheiten wird sie jedes Jahr von vielen Touristen besucht.
Die Stadt ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Siedlungen des Landes, in der noch heute Spuren vieler Epochen zu finden sind und obwohl ihre Gründung normalerweise mit der Regierungszeit von Fürst Géza verbunden wird, ist Esztergom keine „gegründete” Stadt ohne Hintergrund.
Kelten, Römer, Hunnen, Germanen und Awaren bewohnten das seit uralten Zeiten besiedelte Gebiet. Dann wurde die Stadt das fürstliche Zentrum in der Zeit der ungarischen Landnahme und später der erste Sitz des Königreichs Ungarn. Viele Gegenstände aus diesen Epochen werden in unseren Museen ausgestellt, aber auch in Gebäuden mittelalterlichen Ursprungs, die bis heute erhalten sind, wie die königliche, später erzbischöfliche Burg. Weltliche und kirchliche Bibliotheken und Archive bewahren eine ansehnliche Reihe von Dokumenten von historischer Bedeutung.
Der Name Esztergom wird am häufigsten mit der klassizistischen Kathedrale verbunden, der Basilika „Unserer Lieben Frau und des heiligen Adalbert”. Diese größte Kirche und gleichzeitig höchstes Gebäude des Landes steht auf dem fünfzig Meter hohen Burgberg.
In der Basilika ist auch das einzige erhaltene Renaissancegebäude des Landes zu sehen. Die als Grabstätte für Tamás Bakócz, von 1497-1521 Erzbischof von Esztergom, errichtete Kapelle wurde als Seitenkapelle in die neue Basilika eingebaut und kann dort heute noch besichtigt werden.
Die Basilika beherbergt außerdem die Schatzkammer des Erzbistums, in der den Besuchern liturgische Objekte und künstlerische Relikte von unvergleichlicher Schönheit präsentiert werden, darunter einer unserer am reichsten verzierten gotischen Kelche, der Suki-Kelch, oder der größte Schmuckschatz des Landes, der Matthias-Kalvarienberg.
Wenn man die Stufen in die Kuppel hochsteigt, kann man von dort aus alle vier Vorgängersiedlungen sehen, aus denen die heutige Stadt im späten 19. Jahrhundert entstanden ist.
Der barocke Széchenyi-Platz war der mittelalterliche Marktplatz. Der Hauptplatz wird von dem Herrenhaus des legendären Kurutzengenerals János Bottyán dominiert, das seit fast dreihundert Jahren als Rathaus genutzt wird.
Esztergom ist auch die Wiege der ungarischen Badekultur. Unser erstes öffentliches Bad wurde hier in der Zeit des Herrscherhauses der Árpáden erbaut, das erste Hallenbad im Lande öffnete hier seine Türen und der Stadtteil Esztergom-Kertváros ist durch den aus einem ehemaligen Bergbausee gebildeten Palatinus-See mit dem Badeleben verbunden.
Pilisszentlélek, ein im Wald der Pilis-Berge zwischen Esztergom und Dobogókő versteckter Ort, ist seit 1985 Teil der Stadt. Die Klosterruinen über dem ehemaligen Dorf sind Zeugen der Anwesenheit des einzigen in Ungarn gegründeten männlichen Mönchsordens, der Pauliner.